Christian Dimpker
N. 11 Streichquartett I
Dauer: 15'
Instrumentierungsdetails:
Violine I
Violine II
Viola
Violoncello
N. 11 Streichquartett I
Übersetzung, Abdrucke und mehr
Christian Dimpker
N. 11 Streichquartett I Digital verfügbarAusgabeart: Dirigierpartitur
Christian Dimpker
Viola (N. 11 Streichquartett I) Digital verfügbarAusgabeart: Stimme
Christian Dimpker
Violine I (N. 11 Streichquartett I) Digital verfügbarAusgabeart: Stimme
Christian Dimpker
Violine II (N. 11 Streichquartett I) Digital verfügbarAusgabeart: Stimme
Christian Dimpker
Violoncello (N. 11 Streichquartett I) Digital verfügbarAusgabeart: Stimme
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Werkeinführung
Das Streichquartett I ist ein frühes Werk des Übergangs. Es wurde während einer Zeit der Übersiedelung nach Hongkong geschrieben. Begonnen habe ich es in der ländlichen Stipendiatenstätte Schöppingen und beendet auf dem Balkon eines Wolkenkratzers in Kowloon. Die Herangehensweise war insofern experimentell, als dass ich versucht habe die Notationssoftware zu umgehen und das Stück vollständig als grafisches Werk zu komponieren, auch im Hinblick auf klassische Kompositionstechniken wie Krebs und Umkehrung. Daher rührt auch das gleichmäßige Raster des ersten Formteils. Zugleich ist das Streichquartett I eines meiner traditionelleren Werke. Es wird keine notierte Elektroakustik verwendet. Stattdessen kehrt das Werk zur historischen Form des Streichquartetts zurück und versucht sie ins 21. Jahrhundert zu übersetzen, das sie – aller Wahrscheinlichkeit nach – nicht überleben wird. Grundlage der Notation ist, wie in allen bisherigen Werken, meine Abhandlung Extended notation, die hier ihre Kraft vor allem im Hinblick auf die perkussiven Möglichkeiten der Streichinstrumente entfaltet.
Was braucht man, um dieses Werk aufzuführen?
Die Instrumente werden verstärkt. Dazu befinden sich jeweils zwei Kondensatormikrofone mit Richtcharakteristik Niere in XY-Konfiguration (Achsenwinkel 90°) bei den Streichern (ossia: per Kontaktmikrofone bzw. unterstützt durch diese). Die Mikrofone senden an (bis zu acht) Stereolautsprecher. Die Schaltung wird von der Tontechnik festgelegt. Die Lautsprecherausgabe soll grundsätzlich der Dynamik der Klangerzeugung entsprechen.
Das Stück kann auch als elektronische Version aufgeführt werden. Dazu werden die Instrumente auf folgende Weise transformiert, wobei das transformierte Signal immer dominant ist: Violine 1 (V.1): 1. Flanger (6 ms, 75% Feedback, 4 Hz Sinus-LFO, 0/100% Dry/Wet Ratio), 2. Stereo Delay (100 ms Delay mittelweit links, 150 ms Delay mittelweit rechts, beide 55% Feedback), 3. Faltungshall (Große Kirche, ca. 2,5 Sek., 0 ms Pre-Delay). Violine 2 (V.2): 1. EQ (Low Shelf mit 30 Hz Grenzfrequenz, –12 dB Gain, Q = 0, Ordnungszahl n = 3; Parametric mit 320 Hz Grenzfrequenz, 8 dB Gain, 250 Hz Bandbreite, Ordnungszahl n = 2; Parametric mit 1 kHz Grenzfrequenz, –10 dB Gain, 400 Hz Bandbreite, Ordnungszahl n = 2; High Shelf mit 6 kHz Grenzfrequenz, 8 dB Gain, Q = 5, Ordnungszahl n = 3), 2. Stereo Delay (32 ms Delay weit links, 48 ms Delay weit rechts, beide 55 % Feedback). Viola (Va.): 1. Transposition mit integriertem Delay (–87 Hz, 70 ms, 70% Feedback), 2. Faltungshall (Konzerthalle, ca. 1,8 Sek., 6 ms Pre-Delay). Violoncello (Vc.): 1. Verzerrung (klarer Transistor), 2. Transposition (–880 Hz), 3. Granulareffekt GRM (Grain-Größe 50 ms, Hüllkurve Attack/Decay 9 ms, maximale Delay-Zeit 550 ms, Feedback 23%, Dichte 77%, randomisierte Transposition der Fragmente 81%).