
Alban Berg
Passacaglia
Kurz-Instrumentierung: 1 1 2 1 - 1 1 0 0 - Schl, Hf, Cel, Str
Dauer: 5'
Bearbeitet von: Klaus Simon
Instrumentierungsdetails:
kleine Flöte (+Fl)
Englischhorn (+Ob)
Klarinette in B
Bassklarinette in B (+Kl(B))
Fagott
Horn in F
Trompete in B
Schlagzeug
Harfe
Celesta
Violine I
Violine II
Viola
Violoncello
Kontrabass
Die Anregung und der Auftrag zu diesem Arrangement kam von Sebastian Solte und dem Zafraan Ensemble aus Berlin, welches neben meiner Instrumentation der Klarinettenstücke op. 5 noch ein weiteres Werk von Berg ins Repertoire aufnehmen wollte. Das Zafraan Ensemble besteht aus einem festen Kern von zehn Musikern (Flöte, Klarinette, Saxophon, Schlagzeug, Harfe, Klavier, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass), und entsprechend lautete auch der Auftrag, ausdrücklich für diese Besetzung zu schreiben.
Hatte ich mich bei meinen Arrangements bisher immer für eine Besetzung entschieden, die im wesentlichen alle gängigen Blas- und Streichinstrumente umfasst (also inkl. Oboe, Fagott, Horn, meistens Harmonium oder Akkordeon und immer auch eine zweite Geige), stellte es diesmal eine zusätzliche Herausforderung dar, für dieses kleinere Ensemble eine Fassung zu kreiieren, die überzeugt und gleichzeitig Berg gerecht wird. Die Einbeziehung des Saxophon erinnert dabei schon an Lulu oder das Violinkonzert.
Bergs Passacaglia-Fragment, immerhin bis Takt 102 gediehen, war ursprünglich als eigenständiger Satz einer Sinfonie für großes Orchester konzipiert. Das geht aus dem Particell hervor, welches Christian von Borries im Jahre 1999 gemäß Bergs Angaben für sehr großes Orchester adaptiert hat. DasWerk in seinem fragmentarischen Charakter, seiner Schwelle von Tonalität (die d-moll-Vorzeichnung habe ich beibehalten, obwohl die Tonika niemals wirklich bestätigt wird...) und Atonalität, ist ein hochinteressantes Zeugnis aus der Komponierwerkstatt Bergs und soll mit diesem Arrangement nun auch über die Ensemble-Besetzung entdeckt werden können. Zudem habe ich auch eine zweite „Freiburger“ Fassung angefertigt, welche die gleiche Besetzung wie meine Instrumentation der Klarinettenstücke op. 5 als Grundlage hat, damit diese beiden kurzen Stücke aus dem Jahre 1913 in Konzerten mit gleichbleibender Besetzung leicht kombiniert werden können.
Klaus Simon