Béla Bartók
Rumänische Volkstänze
Kurz-Instrumentierung: Str(8 7 6 5 4)
Dauer: 6'
Bearbeitet von: Arthur Willner
Instrumentierungsdetails:
Violine I(8)
Violine II(7)
Viola(6)
Violoncello(5)
Kontrabass(4)
Bartók - Rumänische Volkstänze für Streichorchester
Gedruckt/Digital
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Béla Bartók
Bartók: Rumänische Volkstänze für StreichorchesterInstrumentierung: für Streichorchester
Ausgabeart: Partitur
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Hörbeispiel
Werkeinführung
Aus einem Brief Béla Bartóks während des ersten Weltkrieges: „Ich erachte es als mein Lebensziel, mein Studium der rumänischen Volksmusik wenigstens in Siebenbürgen fortzusetzen und zu Ende zu führen...“ Vorerst verhinderte jedoch der Krieg die für 1914/15 geplante Herausgabe der aus dem Komitat Máramaros stammenden Sammlung. Das Werk erschien 1967. Unter den 1115 Instrumentalmelodien befinden sich die sieben, die Bartók unter dem Titel Rumänische Volkstänze aus Ungarn zu einem Zyklus zusammenfügte.
Die sieben Melodien werden von Bartók in ein und dieselbe Kategorie eingereiht: alle weisen eine feste, geschlossene, meist vierzeilige Form auf. Dabei handelt es sich bei den sieben Weisen um sechs verschiedene Tänze, die aus vier verschiedenen Gegenden Siebenbürgens stammen. Bartók wählte die Stücke aus einem größeren Gebiet aus und änderte auch die Reihenfolge nach eigener Konzeption.
Zuerst erklingt „Der Tanz mit dem Stabe“, den ein junger Bursche allein vorführt, mit komplizierten Schritten ausschmückt und zuletzt – wie Bartók bemerkt – einen solchen Sprung ausführt, dass er der niedrigen Zimmerdecke einen Fußtritt versetzen kann.
Das zweite Stück ist ein Rundtanz, genannt „Brâul“, den Bartók ein 30jähriger Mann auf der Hirtenflöte vorspielte.
Den dritten Tanz lernte Bartók wahrscheinlich von demselben Flötenspieler. Die Bezeichnung „Der Stampfer“ bezieht sich auf die Choreographie: Er wird von einem Paar auf der Stelle trappelnd getanzt.
Der vierte Tanz (Tanz der Butschumer) stammt aus dem rumänischen Ort Bucium (Butschum). Bartók hörte das herrlich schöne, im 3/4-Takt schaukelnde Andante-Thema von einem Zigeuner auf der Geige gespielt.
Mit der Rumänischen „Polka“ (Poarga romancasca, Allegro), die durch den ständigen Wechsel von 2/4- und 3/4-Takt das rhythmisch interessanteste Stück des Zyklus bildet, beginnt die Reihe der Finale- Tänze.
Der Zyklus wird von zwei raschen Tänzen, sogenannten Marun?el, abgeschlossen.
Nur wer die rumänischen Volkstänze in Siebenbürgen kennengelernt und genossen hat, weiß die Bearbeitung Bartóks erst richtig zu schätzen; der ganze Reichtum, die bunte Vielfalt des Dorflebens wird im Konzertsaal lebendig.
Aus: (c) Universal Edition und György Kroó, Bartók Handbuch