Wolfgang Rihm
Vigilia
Kurz-Instrumentierung: 0 0 1 0 - 1 0 2 1, Schl(1), Org, Va(1), Vc(1), Kb(1)
Dauer: 65'
Solisten:
Sopran, Alt, 2 Tenöre, Bariton, Bass
Instrumentierungsdetails:
Klarinette in A
Horn in F
1. Posaune
2. Posaune
Basstuba
Viola
Violoncello
Kontrabass
Schlagzeug (1 Spieler: 2 Woodblocks, 1 große Trommel, 3 Plattenglocken, 3 Buckelgongs, 3 hängende Becken, 3 Röhrenglocken)
Orgel
Rihm - Vigilia für 6 Stimmen und Ensemble
Gedruckt/Digital
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Wolfgang Rihm
Rihm: VigiliaInstrumentierung: für 6 Stimmen und Ensemble
Ausgabeart: Dirigierpartitur
Wolfgang Rihm
Rihm: VigiliaInstrumentierung: für 6 Stimmen und Ensemble
Ausgabeart: Studienpartitur
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Hörbeispiel
Werkeinführung
In Vigilia sind die sieben Passionstexte eingegangen, die Wolfgang Rihm zwischen 2001 und 2006 für das Vokalsextett Singer Pur komponierte, und die nach und nach als einzelne Texte vertont wurden und zur Uraufführung gelangten. Die Uraufführung der sechsten und siebten Passionstexte war gleichzeitig die von Vigilia, einem Werk, das die sieben Passionstexte mit instrumentalen Zwischenspielen ergänzt. Im letzten Stück „vereinigen sich Stimmen und Instrumente zu einer Bitte um Vergebung.“ (Clemens Goldberg).
„Zeitgenössische geistliche Musik wurde so in der Liturgie mit Kompositionen des 15. und 16. Jahrhunderts aus den alten Chorbüchern der Vatikansbibliotheken in Verbindung gebracht.
Vigilien sind in der katholischen Liturgie Nachtwachen, die in Schriftlesungen oder Gebeten verbracht werden und in der Konzentration der Dunkelheit auf besondere kirchliche Feste, zumal das Osterfest, vorbereiten sollen. Rihm bezieht sich auf diesen Brauch und die alte musikgeschichtliche Tradition des Responsorienzyklus’ wie sie etwa durch Carlo Gesualdo (1560 - 1613) geprägt wurde. Insbesondere zu Gesualdos berühmten Vertonungen lassen Rihms Passionsmotetten, die jedoch durch instrumentale Zwischenspiele voneinander abgesetzt sind, eine gewisse Verwandtschaft erkennen.
Wie Gesualdo, der durch extremen Gebrauch von chromatischen Harmonien und Klangfortschreitungen die Grenzen der Tonalität und des mehrstimmig-polyphonen Vokalsatzes auslotete, lässt auch Rihm die Textaussagen durch expressive musikalische Wendungen und eine atmosphärische Dichte hervortreten, die unwillkürlich an Gesualdos kühne Vertonungen erinnert.“
Aus dem Einführungstext von Andreas Günther