

Mauricio Sotelo
Wall of light sky
Kurz-Instrumentierung: Fl, Kl, Schl(1), Vl(2), Vc, Tonträger
Dauer: 12'
Widmung: a Joan Cervero y el Grup Instrumental
Instrumentierungsdetails:
Fl
Kl
Schl(1)
2Vl
Vc
Tonträger
Sotelo - Wall of light sky für Ensemble und Tonträger
Gedruckt/Digital
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Mauricio Sotelo
Sotelo: Wall of light skyInstrumentierung: für Ensemble und Tonträger
Ausgabeart: Studienpartitur

Mauricio Sotelo
Sotelo: Wall of light skyInstrumentierung: für Ensemble und Tonträger
Ausgabeart: Dirigierpartitur
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Werkeinführung
Dem Text über sein Stück Wall of light sky stellt Mauricio Sotelo einen Text von Giordano Bruno voran:
„Die wahre Philosophie ist sowohl Musik oder Poesie als auch Malerei; die wahre Malerei ist sowohl Musik als auch Poesie; die wahre Poesie – oder Musik – ist sowohl Malerei als auch eine gewisse göttliche Weisheit.“ Mauricio Sotelo schreibt zu seinem Stück: „Zu Wall of light sky habe ich mich durch das Werk des großen irischen Malers Sean Scully und insbesondere durch die Bildserie inspirieren lassen, die Ende der neunziger Jahre unter dem Titel Wall of light entstand. – Seit meiner Kindheit begeistere ich mich für die Malerei, und von ihr habe ich viele der ‚Geheimnisse’ gelernt, die meine eigene Klangweit ausmachen. Ich erinnere mich mit besonderer Rührung an die langen Spaziergänge durch das Prado-Museum, aber vor allem an die Augenblicke, in denen mich einige in der jüngeren Geschichte entstandene Werke wie ein Blitzstrahl in der Finsternis trafen, in die tiefsten, verschlungenen Wege der Seele eindrangen und schlafende Bilder meiner Erinnerung zu neuem Leben erweckten, die sich dann emporschwangen und in lichtvolle Klänge verwandelten. – Diese gewaltigen, inneren Erfahrungen schufen nach und nach eine Weit, mit der ich mich eng verbunden fühle und die zu einer Achse Paul Klee, Mark Rothko und Sean Scully verdichtet werden könnte. – In der vibrierenden Innerlichkeit der Malerei Scullys lebt aus meiner Sicht ein musikalischer Gesichtskreis, auf den ich meinen Blick, mein Lauschen richte. Seine Werke offenbaren sich mir als vibrierende Raummaterie, ohne Antwort auf das Fragen, auf die Stille. In meinem Inneren werden sie zum Ort, zur Matrix eines extrem offenen Klangs. – Die Zeit, die wir vor einem wahren Kunstwerk verbringen, ist auf irgendeine Weise immer von einem unvermeidlichen Aroma des Zweifelns, des Fragens angesichts des Unerkennbaren geprägt. Esmond Jabes schreibt: ‚Der Ursprung ist vielleicht eine Frage.’ Und das Werk Scullys in seiner tiefsten und vibrierendsten Dimension führt uns ständig zum Grund oder Fundament; es ist ein offener Raum in Frageform, dessen Klänge uns einladen, dem Unbekannten nachzugehen, aber – wie Jabes über die Musik des venezianischen Komponisten Luigi Nono schrieb – ‚nicht um zu lernen, was man nicht weiß, sondern – ganz im Gegenteil – um zu verlernen, um nicht mehr zu sein als der Lauscher der Unendlichkeit, in der wir stranden, der Lauscher des Untergangs.' – Wall of light sky ist Joan Cerveró und der Grup Instrumental de València gewidmet."
Aus dem Programmheft polifonía komponisten 2006