
UE-Komponist:innen aus Argentinien
UE-Komponist:innen aus Argentinien

Diego Marcelo Collatti
*1. September 1976
Diego Marcelo Collatti, Komponist und Pianist, wurde 1976 in Argentinien geboren. Kompositionsstudien an der Universidad Nacional de Rosario sowie in Buenos Aires (Argentinien) und an der Universität für Musik und darstellende Kunst, Wien (Österreich). Zahlreiche Kompositionsaufträge für namhafte Festivals und Ensembles, unter anderem für die Wiener Festwochen und das Festival Grafenegg. Langjährige klavierpädagogische Erfahrung und regelmäßige Kompositionsworkshops mit Kindern und Jugendlichen. CD-Einspielungen und Rundfunkaufnahmen eigener Werke und Bearbeitungen. Rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland in verschiedenen Formationen. Zahlreiche Veröffentlichungen für die Universal Edition.

Luis Menacho
*1. Januar 1973
(La Plata, Argentinien 1973 -) Komponist, Pianist, musikalischer Leiter und Forscher. Er studierte Klavier bei Haydée Schvartz. Er unterrichtet Harmonie, Kontrapunkt und musikalische Morphologie sowie den Studiengang Komposition an der Fakultät für Kunst der Nationalen Universität La Plata (FDA, UNLP). Er absolvierte ein Postgraduiertenstudium bei Gerardo Gandini mit einem Stipendium von Editorial Melos und das Diplom in Komposition für die Bühne an der Universidad Nacional de San Martín (UNSAM). Er besuchte Seminare und Meisterkurse u. a. bei Coriún Aharonián, Margarita Fernández, Ricardo Piglia, Dieter Schnebel, Dimitri Vassilakis, John Constable, Reinhardt Febel und Bernhardt Wulff. Er besuchte Kurse in mittelalterlicher und zeitgenössischer Philosophie bei Narciso Pousa an der Fakultät für Geisteswissenschaften der UNLP und Semiotik bei Juan A. Magariños de Morentin an der Fakultät für soziale Kommunikation der UNLP. Studium am Zentrum für Alte Musikstudien (CEMAn) der Universidad Católica de Buenos Aires (UCA). Doktor der Künste an der UNLP unter der Leitung von Mariano Etkin mit der Arbeit "Unter einem blauen Dunst". Essay für eine südamerikanische Musikästhetik.
Er hat Werke für verschiedene Vokal- und Instrumentalbesetzungen, Elektronik, Videokunst, Oper und Tanz komponiert, die an verschiedenen Orten in Argentinien sowie bei Festivals und Konzerten in Europa, den USA und China von prominenten Interpreten wie dem Sinopia Quartett, Beth Griffith, Thelema Trio, Haydée Schvartz, Ensamble Tropi, La Compañia oblicua, dem Duo Sigma u. a. aufgeführt wurden, Haydée Schvartz, Ensamble Tropi, La Compañia oblicua, das Duo Sigma, u.a. im Zentrum für Experimente des Teatro Colón (CETC), dem Teatro Argentino und dem TACEC, dem Ciclo de música contemporánea des Teatro Cervantes, dem Centro Cultural Kirchner und im Ausland beim Edinburgh Festival 2004, Schottland; Logos Foundation Festival, Gent, Belgien; Neue Musik aus Argentinien und England zu Gunsten der Medical Foundation for the Care of Victims of Torture, London, England; Ensemble Miniature und Ensemble Thing NY, Brooklyn, New York, Sinopia quarttett, New York, USA; Festival GERMI, Rom, Italien; Le citè universitaire, Paris, Frankreich, das Nordic saxophone festival in Aarus, Dänemark und das Vox Novus 60x60 project in New York, Alabama, St. Louis, Los Angeles, USA; Bucaret, New York, USA; Bucaret, New York, USA. Das Projekt Vox Novus 60x60 unter anderem in New York, Alabama, St. Louis, Los Angeles, USA; Bukarest, Rumänien und Essl, Deutschland.
Er führte Regie bei Luigi Nonos Stück ¿Dónde estás hermano? Per los desaparecidos de Argentina anlässlich des 30. Jahrestages des zivil-militärischen Staatsstreichs (Argentinien 1976-1983) in den Tagen der Identität, des Engagements und der Erinnerung in Florencio Varela im Jahr 2006.
Er arbeitete am Centro de experimentación del Teatro Colón (CETC) mit seiner Mikro-Oper Casi la soledad, Variationen über ein Gedicht von Emily Dickinson, inszeniert von Oscar Aráiz und mit Kostümen von Renata Schussheim im Jahr 2012.
Unter seinen intermedialen Werken sticht Track 38 aus dem Jahr 2016 hervor, ein Klangkunstwerk mit der Stimme des Philosophen Jean Luc Nancy bei der Lesung der Nummer 38 seiner 58 Indizes über den Körper. 2019 komponierte er eine Klangskulptur für die Installation Cartographies of the Invisible des Küchenchefs Mauro Colagreco, die von Laura Colagreco für die Ausstellung Cookbook La Panacée im Montpellier contemporain zwischen Februar und Mai 2019 unter der Co-Kuration von Andrea Pietrini und Nicolas Bourriaud produziert wurde. Außerdem die Videokunstarbeit Cab (2020) mit der Zugfahrt zwischen Mälmo und Kopenhagen, die vom Schaffner Jan Kivisaar aus dem Führerstand gefilmt wurde. Das Projekt 59'[DOC], eine Studie über Zeit und Gleichzeitigkeit in einem kollektiven Umfeld, wurde im August 2022 realisiert, an dem fast 100 Personen teilnahmen, indem sie kurze Videos, die sie in diesem Zeitraum zu einer bestimmten Zeit mit ihren Smartphones gefilmt hatten, zusammen mit einer Reihe von Texten, den Intermittent Reflections, auf Instagram ausstellten.
Im Auftrag des Zentrums für Experimente und Kreation des Teatro Argentino (TACEC) komponierte er 2016 die Oper El viento que arrasa nach dem gleichnamigen Roman der argentinischen Schriftstellerin Selva Almada mit einer Régie von Beatriz Catani.
2022 komponierte er zusammen mit dem Duo Amoeba, dem Videomacher Jaume Dabra, dem Bühnenbildner und Beleuchter Hernán Arrese Igor und dem Tontechniker Lukas Nowok das Stück De humani corporis, das auf dem ersten modernen Anatomiebuch basiert, das in der Renaissance von dem belgischen Arzt Andrea Vesalius geschrieben wurde. Dieses Werk wurde in Argentinien im Rahmen des Wanderfestivals Micro [forum] mit Unterstützung des Goethe-Instituts uraufgeführt.
Im Jahr 2022 komponierte und inszenierte er das Werk Antelia. Eine Abhandlung über Licht und Resonanz. Es wurde zusammen mit der Pianistin Malena Levin auf Texte von Ovid, Marin Mersenne, René Descartes, J.P. Rameau und Junichiro Tanizaki konzipiert, mit visueller Gestaltung von Hernán Arrese Igor und Kostümen von Gonzalo Giacchino. Die Videoversion wurde von Marcos Litrica erstellt. Dieses Werk wurde vom Fondo Nacional de las artes und von Ibermúsicas mit Stipendien für künstlerisches Schaffen ausgezeichnet.
Er gründete und leitete die Gruppe Klang ensamble, die sich zwischen 2005 und 2015 mit zahlreichen Konzerten und der Aufnahme mehrerer Ton- und Bildtonträger mit Werken von Komponisten neuer Musik aktiv entwickelte. Im Jahr 2006 gründete sie die Plattform Alla [breve], ein Kollektiv für zeitgenössische Musik, und war Ko-Kuratorin der Nuevos Jardines en el Servente -NuJaS- Jornadas de musicas actuales am Conservatorio Gilardo Gilardi de La Plata.
Er unterrichtete Theorie und Ästhetik der zeitgenössischen Kunst am Zentrum für fortgeschrittene Studien in zeitgenössischer Musik (CEAMC) in Buenos Aires und an Konservatorien und Kunstschulen in der Provinz Buenos Aires.
Er ist Mitglied des Instituto de Historia del arte argentino y americano (IHAAA) an der UNLP, wo er zwischen 2018 und 2022 an dem Projekt Moderne Kunst und dekolonialer Wandel unter der Leitung von Mg María de los Ángeles de Rueda teilnahm. Derzeit leitet sie ein Forschungsprojekt im Rahmen des zweijährigen Kunstforschungsprogramms (PIBA), das sich mit der Schnittstelle zwischen Kunst und Psychoanalyse befasst und die aktuelle experimentelle Komposition unter dem Prisma der Theorie von Jacques Lacan untersucht. Sie nimmt auch an dem Projekt "Konstruktion von Grenzbeziehungen: visuelle Erzählungen, Ortswechsel, poetische Erweiterungen und Simulationen von poetischen Territorien" unter der Leitung von Dr. Gustavo Rádice teil.
Er ist kategorisierter und Forschungsprofessor für Komposition II an der Fakultät der Künste der UNLP. Er gründete und leitet die Plattform MICRO [forum], mit der er 2022 das Wanderfestival Micro [forum] und 2023 die Erste Konferenz über Musikästhetik an der FDA, UNLP, organisierte. Er war Gastforscher am Arnold Schoenberg Zentrum in Wien, Österreich, nimmt an Kongressen, Konferenzen und Tagungen zum Thema Kunst teil und hält Vorträge an verschiedenen Musikinstitutionen in Argentinien und im Ausland, u.a. an der Universität Valparaíso, Chile, der Universität Göteborg in Schweden und dem Institut für Musikforschung in Berlin, Deutschland. Seine Schriften erscheinen in Fachpublikationen.

Oscar Strasnoy
*12. November 1970
Geboren in Buenos Aires, 1970, Strasnoy studierte Komposition, Klavier und Dirigieren mit u.a. Gérard Grisey am Conservatoire de Paris und Hans Zender in der Hochschule f. Musik Frankfurt. Seine Werke wurden in den Opern Rom, Spoleto, Staatsoper Hamburg, Staatsoper Berlin, Oper Zürich, Festival d’Aix-en-Provence, Pariser Opéra Comique, Bordeaux, Reims, Rennes, Straßburg, Berliner Philharmonie, Hamburg Elbphilharmonie, Mozarteum Salzburg, Buenos Aires Teatro Colón, u.a. aufgeführt. Im Jahr 2012 organisierte Radio France eine Retrospektive seiner Werke in vierzehn Konzerten im Théâtre du Châtelet.
Er arbeitet regelmäßig, als Pianist, Dirigent oder Komponist mit Solisten wie Ann Murray, Christoph Prégardien, Isabelle Faust, Alexandre Tharaud, Ingrid Caven, Garth Knox oder Pablo Márquez zusammen, mit Autoren wie Alberto Manguel, Christoph Hein, Hans Magnus Enzensberger, Jean-Jacques Schuhl, Matthew Jocelyn oder Alejandro Tantanian. Er dirigierte das Orchestre Philh. de Radio France, Orch. National d'Ile-de-France, Orch. der Bordeaux-Oper, das Ensemble Resonanz, Akademie für Alte Musik Berlin u.a.