
UE-Komponist:innen aus der Schweiz
UE-Komponist:innen aus der Schweiz

Andreas Pflüger
*23. August 1941
Andreas Pflüger wurde als Sohn des Kunstmalers Carl Pflüger-Gotstein in Basel (Schweiz) geboren, besuchte die Rudolf-Steiner-Schule, das Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gymnasium und die Musikhochschule in Basel, wo er 1965 sein Diplom in Komposition erhielt. 1965–1966 ermöglichte ein Förderstipendium einen Studienaufenthalt bei der Gulbenkian-Stiftung in Lissabon 1966–1968 war er Mitarbeiter des Dirigenten und Komponisten Igor Markevitch in Madrid und besuchte Kompositionsseminare bei Prof. Luis de Pablo an der Universidad Complutense de Madrid über »Die Neue Musik in den audiovisiven Medien« (La música contemporánea en los medios audiovisuales).
In den 1970er-Jahren nahm er mehrmals an den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt teil. Dort arbeitet er verschiedene Projekte aus, teilweise zusammen mit Karlheinz Stockhausen, Mauricio Kagel, Iannis Xenakis, Rolf Gehlhar und Siegfried Palm, dem bis zu dessen Tod freundschaftlich verbunden blieb. Ebenfalls in den 1970er-Jahren absolvierte er ein Poststudium bei Prof. Rudolf Kelterborn in Basel.
1982 erhielt Andreas Pflüger den Prix Suisse für die Oper La Strega Orsina che non muore mai nach dem Libretto von Grytzko Mascioni. 1988 war er aus Anlass der Uraufführung seines Balletts Catharsis in der Staatsoper Vilnius (Litauische SSR) Gast des Sowjetischen Kulturministeriums.
1990 war er Experte beim Internationalen Musikwettbewerb in Genf und 1993 beim Internationalen Musikwettbewerb in Markneukirchen.
1997 wurde er zu einer Lecture Tour an Universitäten in den USA (UC Berkeley, Dallas, Charleston S.C., NYC, Washingon DC und Chicago) eingeladen. Das Thema war »Strolling through 200 years of Swiss music«.
1998 folgte eine Lecture Tour an Universitäten und Kulturinstitutionen in Argentinien und Paraguay (Universidad de Belgrano & Universidad Cattólica de Buenos Aires, Universidad de Rosario, Universidad Nacional de Córdoba, Escuelas superiores de Corrientes, Private Hörerschaft in Bahia Blanca und im Goethe-Institut von Asunciòn / Paraguay) mit dem Thema »Paseo por 200 años de música Suiza«.
2007 machte er eine Tournee in Japan (Tokio und Naha).
Andreas Pflüger komponierte sieben Opern (Staatsoper Prag, Schlesisches Nationaltheater Opava, Basel, Genf, Kislovodsk/Russland), zwei Ballette (Agora: TV-Produktion RTSR Genève, Catharsis: Litauische Staatsoper Vilnius/Litauische SSR) sowie zahlreiche symphonische und kammermusikalische Werke, die ihn u. a. nach Argentinien, Brasilien, Tschechien, Deutschland, Frankreich, Italien, Israel, Japan, Luxembourg, Litauen, Paraguay, UdSSR - Russische Föderation, Ukraine (UdSSR - Republik), Ungarn, USA, Schweden und Spanien führten.
Er komponierte etwa 100 Filmmusiken für verschiedene Produzenten, u. a. für eine bekannte Cartoon-Serie.
Die Musik zum Film "Stromboli - As Long The Heart Beats" von Hanspeter Aliesch / MUVI AG wurde 2020 am London International Filmfestival und am Toronto Filmfestival mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Diejenige zum Film "Vincenzo Vela - Il Sogno della Materia" von Adriano Kestenholz, den eine langjährige Freundschaft mit dem Komponisten verbindet, erhielt am "Parma International Music Film Festival 2020" einen Sonderpreis.

Beat Furrer
*6. Dezember 1954
1954 – Geboren am 6. Dezember in Schaffhausen, Schweiz
Klavierunterricht an der Musikschule seiner Heimatstadt
1975 – Übersiedlung nach Wien, wo er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Komposition bei Roman Haubenstock-Ramati und Dirigieren bei Otmar Suitner studiert
1984 – Preisträger des von der Stadt Köln, der Biennale Venedig und dem Festival d’Automne Paris veranstalteten Kompositions-wettbewerbs Junge Generation in Europa
1985 – Mitbegründer und künstlerischer Leiter des Klangforum Wien (ursprünglich Société de l’Art Acoustique) mit Aufführungen in der Wiener Secession, im Konzerthaus sowie bei Festivals im In- und Ausland
1989 – Uraufführung der Oper Die Blinden (nach Maeterlinck, mit Texten von Platon, Hölderlin, Rimbaud) im Odeon in Wien als Auftragswerk der Wiener Staatsoper
1991 – Lehrbeauftragter und seit 1992 ordentlicher Professor für Komposition an der Musikhochschule Graz
1992 – Siemens-Stipendium
1994 – Uraufführung der Oper Narcissus (nach Ovid) am Opernhaus Graz
1996 – Composer-in-residence bei den Luzerner Festwochen (u. a. konzertante Aufführung von Narcissus); Uraufführung von nuun für zwei Klaviere und Orchester bei den Salzburger Festspielen
1998 – Am 10. Januar deutsche Erstaufführung von Narcissus in Bonn
2003 – Preis der Stadt Wien für Musik
2005 – Mitglied der Berliner Akademie der Künste
2006 – Goldener Löwe der Biennale di Venezia für FAMA
2006/2007 bis 2009 – Gastprofessur für Komposition an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main
2014 – Großer Österreichicher Staatspreis für Musik
2018 – Ernst von Siemens Musikpreis
Furrer ist österreichischer Staatsbürger und lebt in Kritzendorf bei Wien.

Christoph Bürgi
*9. Juli 1957
Christoph Bürgi ist ein Schweizer Cellist.
Nach seinen Studien bei Claude Starck, Paul Tortelier, Jacqueline Dupré, Arto Noras und Heinrich Schiff, gab Christoph Bürgi als Kammermusiker Konzerte in Europa, Amerika und Japan.
Er spielte als erster Solocellist in einem professionellen Symphonie- und Theaterorchester (St.Gallen/Schweiz) während 30 Jahren und unterrichtete Schüler jeglichen Alters auf allen Stufen.

Christoph Schnell
*30. Juli 1954
Christoph Schnell studierte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Musikethnologie an der Universität Zürich und promovierte 1984 in Musikwissenschaft mit einer interdisziplinären Arbeit zum Thema „Computer und Musik“ (Dr. phil. I/PhD). Seine künstlerische Ausbildung vervollständigte er bei Peter Mezger (Violine, St. Gallen), Giovanni Bria (Klavier, Zürich); Kompositionsbesprechungen, Kurse, Vorträge, Seminare u.a. bei P. Huber, H.-U. Lehmann und Y. Xenakis. Schnell schrieb sein erstes Stück im Alter von 10 Jahren. 2008 erfand er einen neuen Typ des Musiktheaters: die MusicalOper. Seine mittlerweile rund 300 Kompositionen umfassen sowohl Kammermusik als auch Werke für große sinfonische Ensembles und Chor. Schnell ist wahrscheinlich der einzige zeitgenössische Schweizer Komponist, der 8 Violinkonzerte geschrieben hat. Und er hat mutmasslich als einziger Komponist überhaupt seine Requiem-Komposition auch selbst verfilmt. Anlässlich der Première seines 2. Violinkonzerts in Brescia/Italien im Jahr 2018 schrieb der Präsident einer namhaften italienischen Konzertagentur an Schnell: „Normalerweise sind die Leute sehr ‚kalt‘, wenn sie ein Programm zeitgenössischer Musik erwarten, aber in Ihrem Fall war es ein großer Erfolg und wurde von allen sehr gemocht!“

Daniel Schnyder
*12. März 1961
Daniel Schnyder wurde am 12. März 1961 in Zürich/Schweiz geboren und wohnt in New York City.
Er arbeitet als Komponist und Instrumentalist (Saxophon) und sein Oeuvre umfasst Symphonien, Instrumentalkonzerte, Opern, ein Oratorium, ein Concerto for Chamber Orchestra, verschiedene Orchesterstuecke, zahlreiche Kammermusikwerke und zahlreiche CD Produktionen mit Jazzkompositionen und cross-over-related music mit arabischen, lateinamerikanischen und afrikanischen Musikern.
Daniel Schnyder ist auch Composer in Residence für das Milwaukee Symphony Orchestra unter Andreas Delfs und schreibt regelmäßig für das New Yorker Absolute Ensemble unter Kristjan Jaervi.
2004/05 arbeitet er als Composer in Residence für das Menuhin Festival in Gstaad und als Consultant für Absolute Ensemble N.Y.C. und verschiedene Festivals für spezielle Musikprojekte zwischen Klassik, Jazz und ethnischer Musik.
Daniel Schnyder erhielt 1996 den ersten Preis am International Trumpet Guild Composition Contest für seine Musik für Blechinstrumente, die das Graham Ashton Brassensemble 2003 auf Signum records integral herausbringen wird. David Taylor spielte Daniel Schnyders Basstrombone Concerto in New York, die davon von Schnyder produzierte CD gewann eine Grammy Nomination 2002.
Zu seinen neusten Aufnahmen gehören das Jazzalbum Da Skale (TCB records) mit Kenny Drew jr. zusammen und Zoom In (Universal) mit Carmina Quartett (Ersteinspielung des 3. Streichquartetts) und arabischer Percussion.
Daniel Schnyder spielt auch regelmäßig als Solist mit Orchestern und Jazzbands und gibt regelmäßig Meisterkurse in Komposition, Improvisation und Arrangement. Die meisten seiner Jazzkompositionen sind bei enjarecords erschienen - über 12 CDs vom Trio bis Big Band, symphonischer Musik und Jazz: www.enjarecords.com
Bei UE sind folgende Werke verlegt:
The Four Winds für Violine
Suite für Bassposaune und Orchester
Piano Concerto für Klavier und Streichorchester
The Revelation of St John für Sopran, Bariton, Chor und Orchester
Sonata für Flöte und Klavier
Suite Provencale für 2 Flöten
Trumpet Concerto für Trompete und Orchester
Violin Concerto für Violine und Orchester

Hans Eugen Frischknecht
*8. Mai 1939
Hans Eugen Frischknecht geboren am 8. Mai 1939 in St.Gallen / Schweiz Nach dem Klavierlehrerdiplom in der Schweiz studierte Hans Eugen Frischknecht an der Hochschule für Musik in Berlin. Seine Lehrer waren u.a. Michael Schneider (Orgel), Boris Blacher (Komposition), Josef Rufer (12-Ton), Ernst Pepping (Kontrapunkt). Nach dem Hochschulabschluss erfolgte ein Weiterstudium in Paris bei Olivier Messiaen (Classe d'Analyse am Conservatoire national, Premier Prix 1964), Gaston Litaize (Orgel) und Robert Veyron-Lacroix (Cembalo). Am internationalen Orgel-Improvisationswettbewerb in St.Albans / England gewann er 1971 den 1. Preis. Von 1964 - 2002 wirkte Hans Eugen Frischknecht als Organist und Chorleiter an der Johanneskirche in Bern / Schweiz, von 1983 – 2003 als Lehrer für Theorie und Improvisation an der Hochschule für Musik In Biel. Er entfaltete ein reiches Konzertleben, welches ihn in verschiedene Länder Europas und Amerikas führten.

Hikaru Suzuki
*1. Mai 1965
Hikaru Suzuki, 1965 geboren und aufgewachsen in Japan, zeigte schon in jungen Jahren ein aussergewöhnliches Talent für das Klavierspiel. Obwohl Sie das Klavier wegen familiären Schwierigkeiten eigentlich gar nicht mochte und sie fast nicht geübt hatte, begeisterte sie die Jury jedesmal bei den Wettbewerben. An einem öffentlichen Klavierseminar sagte der Professor von der Musikuniversität Osaka vor dem versammelten Publikum über Hikaru Suzuki, dass sie ein „Goldenes Ei“ sei. Eigentlich wollte sie viel lieber eine Sportlerin werden.
Bei einem Masterkurs im Mozarteum in Salzburg bescheinigte ihr ein Professor eine musikalische Ausdruckskraft von höchstem Niveau. Und er sagte zu ihr, wenn sie in ihrer Kindheit richtig geübt hätte, hätte sie als Pianistin an die Spitze kommen können.
Nach dem Klavierstudium in Japan setzte sie ihr Studium am Konservatorium Winterthur fort und schloss mit dem Konzertreifediplom ab. Sie besitzt ein unglaubliches Talent, Notentext schnell und intuitiv zu erfassen und ihn wiederzugeben. Ihr persönliche Favorit ist J.S. Bach.
1995-2014 arbeitet sie als Klavierlehrerin.
2005 wurde eine motorische Nervenkrankheit (MMN) bei ihr an den Händen diagnostiziert, darum konnte sie nicht mehr richtig als Pianistin auftreten.
2008 entstand ihr erstes Werk. Es war ein plötzlicher Beginn. Sie hätte nie gedacht, dass sie eine Komponistin werden würde, noch wollte sie gar nie eine Komponistin sein.
Bis Ende 2019 schrieb sie etwa 40 Werke (mit über 200 Stücken). Darunter befinden sich u.a. 4 Trios, Geigen-, Flöten- und Cellosonaten und diverse Klavierwerke für solo, vierhändig und 2 Klaviere.
Seit 2018 bremst der Tod ihres geliebten Hundes Banon ihre Schaffenskraft stark. Sie komponiert fast nicht mehr. Aber jetzt (2021) hat sie endlich wieder etwas angefangen zu komponieren. Sie hatte eine sehr schwierige Kindheit. Diese Gefühle zeigt sie in ihren Stücken "Hishou" und "Akatsuki".
2020 wurde sie zu einem retrospektiven Konzert über Thurgauer Komponisten der letzten 100 Jahre (Thurgauer Mosaik) eingeladen.

Urs Brodmann
*5. September 1948
Ich wurde 1948 in Basel geboren und studierte Musik mit dem Hauptfach Horn am Basler Konservatorium, an der Musikhochschule in Freiburg/Br. und an der Janacek-Akademie in Brünn. Es folgten weitere Studien in Dirigieren bei Milan Horvath und Jiri Pinkas und in Komposition bei Heinrich Sutermeister. Von 1973-78 war ich Hornist im Orchestre de la Suisse Romande und dann im Radio Sinfonieorchester Basel. 1990 ging ich nach Südfrankreich, wo ich zum Directeur Général des Orchestre d'Harmonie de Nice, einem quasi-professionellen Blasorchester, ernannt wurde, wo ich bis zu meiner Pensionierung im Jahr 2013 arbeitete. Seit einigen Jahren lebe ich in Deutschland in der Nähe von Halle an der Saale, wo ich mich hauptsächlich meinen Kompositionen widme. Zu meinen Kompositionen gehören 5 Sinfonien, konzertante, vokale und kammermusikalische Werke sowie die Oper „Raucher Tango“ (2016). Das „Violinkonzert“ (1996) und mein „50. Psalm“ für Bass und Orchester (1997) wurden für den „Kompositionspreis von Monaco“ nominiert.

Willy Merz
*14. August 1964
Mit dem 1964 in Lausanne geborenen und heute in Turin tätigen Komponisten und Dirigenten Willy Merz tritt um eine besonders vielseitige Persönlichkeit der heutigen Musikszene gegenüber. Nach Studien in Mailand, Siena und Paris u.a. bei Goffredo Petrassi und Franco Donatoni ( Komposition ) sowie Ferdinand Leitner ( Dirigieren ) trat er 2003 als Preisträger der Internationalen Kompositionswettbewerbs Freiburg i. Ue. hervor. Musik von Willy Merz haben hervorragenden Künstlern wie Thomas Demenga, Alexander Lonquich, Dorothee Oberlinger, Maurice Bourgue, Sergio Azzolini, Edicson Ruiz und Cecilia Gasdia, Orchester wie Camerata Bern, Orchestre de Chambre de Neuchatel, Orchestra di Padova e del Veneto, Camerata Zürich, Orchestre de Chambre de Lausanne gespielt oder gesungen. Composer-in-residence bei Cité des Arts, Paris, Gunnarsson Institute ( Island ), Fondation Altes Spittal, Solothurn, Schweiz. CD Veröffentlichungen bei Stradivarius ( Mailand ) und Almendra ( Palermo ).