Präsentation des neuen Wozzeck-Bandes
Die großen Talente der Monarchie
Gustav Mahler, Alban Berg, Arnold Schönberg, Kurt Weill
Mit dem Ansehen des Verlags häuften sich auch die Angebote der Komponisten. Die Auswahl lag am Ende naturgemäß beim Verlag, und hier kann man rückblickend immer wieder nur verwundert feststellen, mit welcher Sicherheit die nun einmal begonnene Linie fortgesetzt wurde. Fast alljährlich wurde das Verlagsprogramm durch einen bedeutenden Namen erweitert und es zeigte sich, dass die Universal-Edition zum Sammelbecken der großen Talente der Monarchie wurde. Daneben wurde eine ganze Generation von Schülern – vor allem die Arnold Schönbergs – zu Arbeiten im Verlag herangezogen. Die Universal-Edition stand gleichsam im Zentrum, und Hertzka war der geistige Vater, der sich nicht nur um den Geschäftsgang kümmerte, sondern auch ein persönliches Interesse an den Sorgen der Komponisten zeigte. Hertzka war „wie ein Familienvater, der für unzählige Kinder zu sorgen hat“, erinnerte sich Zoltán Kodály. Als Karol Szymanowski, der 1912 zum Verlag stieß, in den Kriegswirren jahrelang nichts von sich hören ließ, war Hertzka zutiefst beunruhigt. Erst 1918 wird der Briefverkehr wieder aufgenommen. („Es war für mich immer eine große Sorge, wie es Ihnen in all den Jahren ergangen ist“, Hertzka an Szymanowski, 15.6.1918.)
Hertzka war es auch, der der UE vorstand, als sie 1914 in den Halbstock des Wiener Musikvereins einzog. 1909 war das hauseigene Konservatorium verstaatlicht worden und wurde als „K. K. Akademie“ zur Vorläuferin der heutigen Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.
Man war voller Hoffnung, in eine wirtschaftlich prosperierende Zeit zu gehen, wenngleich es immer noch großer Anstrengungen bedurfte, die neu verlegten Werke durchzusetzen. Es ist überflüssig zu betonen, wie sehr der Ausbruch des Ersten Weltkriegs in das ohnehin schwierige Geschäft der internationalen Promotion eingriff. Nur zwei Tage nach Abschluss des Mietvertrages fielen die Schüsse in Sarajevo.